Lukas 10:21-31 Textbibel 1899 (TEXT)

21. Zu eben der Stunde frohlockte er durch den heiligen Geist und sprach: ich danke dir, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du dieses verborgen hast vor Weisen und Verständigen, und hast es Unmündigen geoffenbart. Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig vor dir gewesen.

22. Und er wandte sich zu den Jüngern und sagte: Alles ward mir übergeben von meinem Vater, und niemand erkennet wer der Sohn ist, außer der Vater, und wer der Vater ist, außer der Sohn, und wem es der Sohn will offenbaren.

23. Und er wandte sich zu den Jüngern besonders und sagte: selig die Augen, die da sehen was ihr sehet.

24. Denn ich sage euch: viele Propheten und Könige begehrten zu sehen, was ihr sehet, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr höret, und haben es nicht gehört.

25. Und siehe, ein Gesetzesmann stand auf ihn zu versuchen, und sagte: Meister, was muß ich thun, ewiges Leben zu ererben?

26. Er aber sagte zu ihm: was steht im Gesetze geschrieben? wie liest du?

27. Er aber antwortete: du sollst lieben den Herrn deinen Gott aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und deiner ganzen Kraft und deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst.

28. Er sagte aber zu ihm: du hast richtig geantwortet; thue das, so wirst du leben.

29. Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sagte zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster?

30. Jesus erwiderte: ein Mann gieng hinab von Jerusalem nach Jericho, und fiel unter Räuber, die zogen ihn aus und schlugen ihn, ließen ihn halbtot liegen und giengen davon.

31. Zufällig aber kam ein Priester des Weges herab, der sah ihn und gieng vorüber.

Lukas 10