Jesaja 37:22-38 Textbibel 1899 (TEXT)

22. Dies ist das Wort, das Jahwe über ihn geredet hat: Es verachtet dich, es spottet deiner die Jungfrau, die Tochter Zion. Hinter dir her schüttelt das Haupt die Tochter Jerusalem.

23. Wen hast du gehöhnt und gelästert und gegen wen hast du deine Stimme erhoben und hoch emporgehoben deine Augen? Wider den Heiligen Israels!

24. Durch deine Knechte hast du den Herrn gelästert und gesagt: Mit meiner Wagen Menge erstieg ich die Höhen der Berge, den äußersten Libanon; ich hieb den Hochwuchs seiner Cedern um, seine auserlesensten Cypressen, und drang vor bis zu seiner äußersten Höhe, in seinen dichtesten Baumgarten.

25. Ich grub und trank fremde Wasser und trocknete mit der Sohle meiner Füße alle Kanäle Ägyptens.

26. Hörst du wohl? Von längsther habe ich es bereitet, von uralten Zeiten her habe ich es geordnet, jetzt aber habe ich es herbeigeführt, daß du feste Städte verheeren solltest zu wüsten Steinhaufen.

27. Ihre Bewohner aber in ihrer Ohnmacht schraken zusammen und wurden zu Schanden, wurden wie Kraut auf dem Feld und sprossendes Grün Gras auf den Dächern und verdorrendes Korn.

28. Dein Aufstehen und dein Sitzen ist mir offenbar dein Gehen und Kommen kenne ich wohl, sowie dein toben wider mich!

29. Weil du denn wider mich tobst, und dein Übermut aufgestiegen ist zu meinen Ohren, so will ich dir meinen Ring in die Nase legen und meinen Zaum an deine Lippen, und will dich desselben Wegs zurückführen, auf dem du gekommen bist!

30. Folgendes aber diene dir zum Wahrzeichen: Heuer wird man essen, was von selbst wächst, und im zweiten Jahre, was noch aus den Wurzeln wächst; im dritten Jahre aber sollt ihr säen und ernten und Weinberge pflanzen und ihre Frucht genießen.

31. Und was vom Hause Juda entronnen und übrig geblieben ist, soll aufs Neue unten Wurzel schlagen und oben Frucht bringen.

32. Denn von Jerusalem wird ein Überrest ausgehen und Entronnene vom Berge Zion; der Eifer Jahwes der Heerscharen wird solches thun!

33. Darum spricht Jahwe also über den König von Assyrien: Er soll nicht in diese Stadt eindringen und keinen Pfeil darein schießen und soll mit keinem Schilde gegen sie anrücken, noch einen Wall gegen sie auffschütten.

34. Desselben Wegs, auf dem er gekommen ist, soll er zurückkehren, aber in diese Stadt soll er nicht eindringen, ist der Spruch Jahwes.

35. Und ich will diese Stadt beschirmen, daß ich sie errette, um meinetwillen und um meines Knechtes David willen.

36. Da ging der Engel Jahwes aus und schlug im Lager der Assyrier 185000 Mann; und als man sich des Morgens früh aufmachte, fand man sie alle als leblose Leichen.

37. Da brach Sanherib, der König von Assyrien, auf und zog ab, kehrte um und blieb zu Ninive.

38. Und während er einst im Tempel seines Gottes Nisroch anbetete, ermordeten ihn seine Söhne Adrammelech und Sarezer. Sie flüchteten sich aber darnach ins Land Ararat, und sein Sohn Asarhaddon ward König an seiner Statt.

Jesaja 37