Jesaja 14:3-17 Textbibel 1899 (TEXT)

3. Dann aber, wenn dir Jahwe Ruhe verliehen hat von deiner Qual und Unruhe und der harten Knechtschaft, zu der du geknechtet wurdest,

4. wirst du dieses Spottlied auf den König von Babel anstimmen und sprechen: Wie hat der Bedrücker geendet, geendet die Mißhandlung!

5. Zerbrochen hat Jahwe den Stab der Gottlosen, den Stock des Tyrannen,

6. der Nationen im Grimme schlug mit unaufhörlichem Schlagen, der Völker im Zorn unterjochte mit schonungsloser Unterjochung.

7. Es ruht, es rastet die ganze Welt: sie brechen in Jubel aus!

8. Selbst die Cypressen haben ihre Schadenfreude über dich, die Cedern des Libanon: Seitdem du daliegst, steigt keiner mehr zu uns, um uns zu fällen, herauf.

9. Die Unterwelt drunten geriet deinetwegen in Aufruhr, deiner Ankunft entgegen; sie jagte um deinetwillen die Schatten auf, alle Führer der Erde, ließ von ihren Thronen aufstehen alle Könige der Völker.

10. Sie alle heben an und sprechen zu dir: Auch du bist schwach geworden wie wir, bist uns gleich geworden?

11. In die Unterwelt ist dein Stolz hinabgestürzt, das Rauschen deiner Harfen. Unter dir ist Verwesung ausgebreitet, und Würmer sind deine Decke.

12. Wie bist du vom Himmel gefallen, du strahlender Morgenstern! Wie bist du niedergehauen zum Boden, der du die Völker niederstrecktest!

13. Du freilich gedachtest bei dir: Zum Himmel will ich emporsteigen, hoch über die Sterne Gottes empor will ich meinen Thron setzen und auf dem Götterberge * mich niederlassen im äußersten Norden.

14. Ich will zu den Wolkenhöhen emporsteigen, dem Höchsten mich gleichstellen!

15. Aber in die Unterwelt wirst du hinabgestürzt, in die tiefunterste Grube!

16. Die dich erblicken, sehen dich gespannt, sehen dich nachdenklich an: Ist das der Mann, der die Erde erzittern machte, der die Königreiche erschütterte,

17. der den Erdkreis zur Wüste machte und die Städte auf ihm zerstörte, der seine Gefangenen nicht in die Heimat entließ?

Jesaja 14