Hiob 34:9-25 Textbibel 1899 (TEXT)

9. Denn er hat gesagt: "Der Mensch hat keinen Nutzen davon, daß er mit Gott Freundschaft hält."

10. Darum, ihr Einsichtigen, hört mir zu: Ferne sei es, daß Gott Frevel übte, und der Allmächtige Unrecht!

11. Nein, des Menschen Thun vergilt er ihm und nach des Mannes Wandel läßt er's ihm ergehen.

12. Ja wahrlich, Gott handelt nicht ungerecht und der Allmächtige beugt nicht das Recht.

13. Wer hat ihm die Erde anvertraut? Und wer hat die ganze Welt gegründet?

14. Wenn er auf sich nur achtete, seinen Geist und Odem an sich zöge,

15. so würde alles Fleisch miteinander vergehen, und der Mensch würde wieder zu Staub.

16. Hast du Verstand, so höre dies, leihe dein Ohr dem Laute meiner Worte.

17. Kann auch, wer das Recht haßt, die Zügel führen? Oder willst du den Gerechten, Gewaltigen ins Unrecht setzen?

18. Ihn, der zum König spricht: "Du Nichtswürdiger!" "du Gottloser" zu Edlen?

19. Der nicht Partei für Fürsten nimmt, noch den Reichen vor dem Armen bevorzugt; denn seiner Hände Werk sind sie alle.

20. Augenblicklich sterben sie und mitten in der Nacht: das Volk wird aufgerüttelt, und sie fahren dahin; und den Starken beseitigt man, ohne eine Hand zu rühren.

21. Denn seine Augen schauen auf eines jeden Wege, und alle seine Schritte sieht er.

22. Keine Finsternis giebt's und kein so tiefes Dunkel, da sich die Übelthäter bergen könnten.

23. Denn er braucht nicht erst auf einen Mann zu achten, damit er vor Gott zum Gericht erscheine.

24. Er zerschmettert Starke ohne Untersuchung und läßt andre an ihre Stelle treten.

25. Somit kennt er ihre Thaten und stürzt sie über Nacht, und sie werden zermalmt.

Hiob 34