6. Siehe, ich stehe zu Gott, wie du; aus gleichem Thon wie du bin ich geschnitten.
7. Nein, Furcht vor mir braucht dich nicht zu erschrecken, und meine Hand soll dich nicht niederdrücken.
8. Allein, vor meinen Ohren sagtest du - ich vernahm den Laut deiner Worte:
9. "Rein bin ich, ohne Missethat, bin lauter und frei von Schuld.
10. Fürwahr, Feindseligkeiten erfindet er gegen mich, erachtet mich für seinen Feind,
11. legt meine Füße in den Block, beobachtet alle meine Wege."
12. Sieh, darin hast du Unrecht, erwidere ich dir; denn Gott ist größer als ein Mensch.
13. Warum hast du gegen ihn gehadert, daß er auf alle deine Worte keine Antwort erteile?
14. Denn freilich spricht Gott einmal, auch zweimal - aber man beachtet es nicht.
15. Im Traum, im Nachtgesicht, wenn tiefer Schlaf auf die Menschen fällt, im Schlummer auf dem Lager,
16. dann öffnet er der Menschen Ohr und drückt ihrer Verwarnung das Siegel auf,
17. von seinem Thun den Menschen abzubringen und den Mann vor Hoffart zu schirmen.
18. Er bewahrt seine Seele vor der Grube und sein Leben, daß es nicht durch Geschosse dahinfährt.
19. Auch wird er gezüchtigt durch Schmerz auf seinem Lager; ununterbrochen wütet der Kampf in seinem Gebein.
20. Da läßt ihm sein Lebenstrieb das Brot zum Ekel werden, und seine Seele die Lieblingsspeise.
21. Sein Fleisch schwindet dahin, daß es kein Ansehen mehr hat, unscheinbar wird sein dürres Gebein,