10. Fürwahr, Feindseligkeiten erfindet er gegen mich, erachtet mich für seinen Feind,
11. legt meine Füße in den Block, beobachtet alle meine Wege."
12. Sieh, darin hast du Unrecht, erwidere ich dir; denn Gott ist größer als ein Mensch.
13. Warum hast du gegen ihn gehadert, daß er auf alle deine Worte keine Antwort erteile?
14. Denn freilich spricht Gott einmal, auch zweimal - aber man beachtet es nicht.
15. Im Traum, im Nachtgesicht, wenn tiefer Schlaf auf die Menschen fällt, im Schlummer auf dem Lager,
16. dann öffnet er der Menschen Ohr und drückt ihrer Verwarnung das Siegel auf,
17. von seinem Thun den Menschen abzubringen und den Mann vor Hoffart zu schirmen.
18. Er bewahrt seine Seele vor der Grube und sein Leben, daß es nicht durch Geschosse dahinfährt.
19. Auch wird er gezüchtigt durch Schmerz auf seinem Lager; ununterbrochen wütet der Kampf in seinem Gebein.
20. Da läßt ihm sein Lebenstrieb das Brot zum Ekel werden, und seine Seele die Lieblingsspeise.
21. Sein Fleisch schwindet dahin, daß es kein Ansehen mehr hat, unscheinbar wird sein dürres Gebein,
22. so daß seine Seele dem Grabe nahe ist, und sein Leben den Todesengeln.