Hiob 29:15-23 Textbibel 1899 (TEXT)

15. Auge ward ich dem Blinden und Fuß war ich dem Lahmen.

16. Ein Vater war ich den Armen und die Rechtssache des mir Unbekannten untersuchte ich;

17. ich zerschmetterte dem Frevler die Kinnladen und warf ihm die Beute aus den Zähnen.

18. So dachte ich denn: "Bei meinem Neste werde ich verscheiden und wie der Phönix meine Tage mehren.

19. Meine Wurzel steht über dem Wasser offen, und der Tau übernachtet in meinen Zweigen.

20. Meine Würde ist stets neu bei mir, und mein Bogen verjüngt sich in meiner Hand."

21. Mir hörten sie zu und warteten und lauschten schweigend meinem Rate.

22. Wenn ich geredet, sprachen sie nicht mehr, und meine Rede troff auf sie herab.

23. So warteten sie auf mich wie auf Regen und wie nach Spätregen sperrten sie den Mund auf.

Hiob 29