Hiob 20:6-18 Textbibel 1899 (TEXT)

6. Ob auch sein hoher Mut sich bis zum Himmel erhebt, und sein Haupt bis an die Wolken reicht,

7. gleich seinem Kote schwindet er für immer; die ihn sahen, sprechen: Wo ist er?

8. Wie ein Traum verfliegt er spurlos und wird verscheucht wie ein Nachtgesicht.

9. Das Auge, das ihn geschaut, schaut ihn nicht wieder, und seine Stätte sieht ihn nimmermehr.

10. Seine Kinder müssen die Armen begütigen, seine Hände das Gut herausgeben.

11. Ist auch sein Gebein voll Jugendkraft, sie muß sich mit ihm in die Erde betten.

12. Wenn seinem Munde süß das Böse schmeckt, wenn er es unter seiner Zunge birgt,

13. es spart und nicht fahren lassen will und es inmitten seines Gaumens zurückhält:

14. seine Speise verwandelt sich in seinen Eingeweiden, - zu Natterngalle in seinem Inneren.

15. Hab und Gut verschlang er - er muß es ausspeien: aus seinem Bauche treibt es Gott.

16. Natterngift sog er ein, es tötet ihn der Viper Zunge.

17. Nicht darf er sich der Bäche freun, der flutenden Ströme von Honig und Dickmilch.

18. Heraus giebt er das Erarbeitete, verschluckt es nicht, des eingetauschten Guts wird er nicht froh.

Hiob 20