Hiob 10:2-14 Textbibel 1899 (TEXT)

2. Ich spreche zu Gott: Verdamme mich nicht! Laß mich erfahren, warum du mich befehdest.

3. Bringt's dir Gewinn, wenn du Bedrückung übst? wenn du deiner Hände mühsam Werk verwirfst, während zu der Frevler Plan dein Antlitz leuchtet?

4. Hast du denn Fleisches Augen oder siehst du, wie Menschen sehen?

5. Sind deine Tage wie der Menschen Tage, oder deine Jahre wie eines Mannes Tage,

6. daß du nach meiner Verschuldung suchst und nach meiner Sünde forschest,

7. ob du gleich weißt, daß ich nicht schuldig bin, und Niemand aus deiner Hand errettet?

8. Deine Hände haben mich sorgsam gebildet und bereiteten mich, alles zusammen ringsum - und du wolltest mich verderben?

9. Gedenke doch, daß du wie Thon mich formtest, und willst mich nun wieder zu Staube machen?

10. Hast du mich nicht hingegossen wie Milch und wie Käse mich gerinnen lassen?

11. Mit Haut und Fleisch bekleidetest du mich und mit Knochen und Sehnen durchflochtest du mich.

12. Leben und Huld erwiesest du mir, und deine Obhut bewahrte meinen Odem.

13. Dabei aber bargst du dies in deinem Herzen - ich weiß, daß du solches plantest -

14. Wenn ich fehlte, so wolltest du mich bewachen und meine Schuld nicht ungestraft lassen.

Hiob 10