2. O Herr, höre mein Gebet, und lass mein Schreien vor dich kommen!
3. Verbirg dein Angesicht nicht vor mir am Tag meiner Not! Neige dein Ohr zu mir; an dem Tag, da ich rufe, erhöre mich eilends!
4. Denn meine Tage sind in Rauch aufgegangen, und meine Gebeine glühen wie ein Brand.
5. Mein Herz ist geschlagen und verdorrt wie Gras; ja, ich habe vergessen, mein Brot zu essen.
6. Vor meinem Stöhnen und Seufzen klebt mein Gebein an meinem Fleisch.
7. Ich gleiche einem Pelikan in der Wüste, bin wie ein Käuzchen in den Ruinen;
8. ich wache und bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.
9. Täglich schmähen mich meine Feinde, und die gegen mich toben, schwören bei mir;
10. denn ich esse Asche wie Brot und mische meinen Trank mit Tränen
11. wegen deines Grimms und deines Zorns, denn du hast mich aufgehoben und hingeschleudert.
12. Meine Tage sind wie ein lang gestreckter Schatten, und ich verdorre wie Gras.
13. Aber du, o Herr, thronst auf ewig, und dein Gedenken bleibt von Geschlecht zu Geschlecht.
14. Du wirst dich aufmachen und dich über Zion erbarmen; denn es ist Zeit, dass du ihr Gnade erweist; die Stunde ist gekommen!
15. Denn deine Knechte lieben [Zions] Steine und trauern über ihren Schutt.
16. Dann werden die Heiden den Namen des Herrn fürchten und alle Könige auf Erden deine Herrlichkeit,
17. wenn der Herr Zion gebaut hat und erschienen ist in seiner Herrlichkeit,