Obadja 1:1-13 Schlachter 2000 (SCH2000)

1. Dies ist die Offenbarung an Obadja: So spricht Gott, der Herr, über Edom: Wir haben eine Botschaft gehört vom Herrn, und ein Bote wurde damit an die Völker entsandt: »Auf, lasst uns aufbrechen zum Krieg gegen sie!«

2. Siehe, ich habe dich klein gemacht unter den Völkern; sehr verachtet bist du.

3. Der Hochmut deines Herzens hat dich verführt, weil du an Felshängen wohnst, in der Höhe thronst und in deinem Herzen sprichst: »Wer wird mich zur Erde hinunterstoßen?«

4. Wenn du aber auch dein Nest in der Höhe bautest wie der Adler und es zwischen den Sternen anlegtest, so würde ich dich doch von dort hinunterstürzen!, spricht der Herr.

5. Wenn Diebe zu dir kämen, nächtliche Räuber — wie bist du untergegangen! —, würden sie nicht nur so viel stehlen, bis sie genug haben? Wenn Winzer zu dir kämen, würden sie nicht eine Nachlese übrig lassen?

6. Wie ist [aber] Esau durchsucht, wie sind seine verborgenen Schätze ausfindig gemacht worden!

7. Alle deine Bundesgenossen haben dich an die Grenze zurückgeschickt; getäuscht, überwältigt haben dich die Männer, mit denen du Frieden hieltest; die dein Brot aßen, haben dir Schlingen gelegt: »Es ist keine Einsicht in ihm!«

8. Werde ich, spricht der Herr, an jenem Tag nicht die Weisen aus Edom vertilgen und die Einsicht vom Gebirge Esaus?

9. Und deine Helden, Teman, sollen den Mut verlieren, damit jedermann ausgerottet wird bei dem Gemetzel auf dem Gebirge Esaus.

10. Wegen der Grausamkeit gegen deinen Bruder Jakob soll dich Schande bedecken, und du sollst auf ewig ausgerottet werden!

11. An jenem Tag, als du dabeistandest, an dem Tag, da Fremde sein Hab und Gut wegführten und Ausländer zu seinen Toren einzogen und das Los über Jerusalem warfen, da warst du auch wie einer von ihnen!

12. Du sollst aber deine Lust nicht sehen am Tag deines Bruders, am Tag seines Un­heils, und sollst dich nicht freuen über die Kinder Judas am Tag ihres Untergangs und nicht dein Maul aufreißen am Tag der Drangsal.

13. Du sollst auch nicht zum Tor meines Volkes einziehen am Tag ihres Unglücks und auch nicht dich weiden an seinem Unheil an seinem Schicksalstag, noch deine Hand ausstrecken nach seinem Hab und Gut am Tag seines Unglücks.

Obadja 1