Jeremia 36:13-31 Schlachter 2000 (SCH2000)

13. Da verkündigte ihnen Michaja alle Worte, die er gehört hatte, als Baruch vor den Ohren des Volkes aus dem Buch vorlas.

14. Da sandten alle Fürsten Jehudi, den Sohn Netanjas, des Sohnes Schelemjas, des Sohnes Kuschis, zu Baruch und ließen ihm sagen: Nimm die Rolle, aus der du vor den Ohren des Volkes gelesen hast, zur Hand und komm! Da nahm Baruch, der Sohn Nerijas, die Rolle in seine Hand und kam zu ihnen.

15. Und sie sprachen zu ihm: Setze dich doch und lies sie vor unseren Ohren! So las Baruch vor ihren Ohren.

16. Und es geschah, als sie alle Worte gehört hatten, da sahen sie einander erschrocken an und sprachen zu Baruch: Wir müssen dem König alle diese Worte berichten!

17. Und sie fragten Baruch und sprachen: Sage uns doch, wie hast du alle diese Worte aus seinem Mund aufgeschrieben?

18. Da antwortete ihnen Baruch: Er sagte mir alle diese Worte mündlich vor, und ich schrieb sie mit Tinte in das Buch!

19. Da sprachen die Fürsten zu Baruch: Geh hin und verbirg dich mit Jeremia, damit niemand weiß, wo ihr seid!

20. Und sie gingen in den Hof zum König, nachdem sie die Rolle in der Kammer Elischamas, des Schreibers, niedergelegt hatten, und berichteten alle die Worte vor den Ohren des Königs.

21. Da sandte der König den Jehudi, um die Rolle abzuholen. Und er brachte sie aus der Kammer Elischamas, des Schreibers, und Jehudi las sie vor den Ohren des Königs und vor den Ohren aller Fürsten, die bei dem König standen.

22. Der König aber saß im Winterhaus — denn es war im neunten Monat —, und der Kohlentopf brannte vor ihm.

23. Und es geschah, sooft Jehudi drei oder vier Spalten gelesen hatte, schnitt er sie mit dem Schreibermesser heraus und warf sie in das Feuer, das im Kohlentopf war, bis die ganze Rolle im Feuer des Kohlentopfes verbrannt war.

24. Und es war niemand, der darüber erschrak oder sein Gewand zerriss, weder der König noch alle seine Diener, obwohl sie alle diese Worte gehört hatten.

25. Doch baten Elnathan, Delaja und Gemarja den König, die Rolle nicht zu verbrennen; aber er hörte nicht auf sie.

26. Und der König befahl dem Königssohn Jerachmeel, Seraja, dem Sohn Asriels, und Schelemja, dem Sohn Abdeels, den Schreiber Baruch und den Propheten Jeremia festzunehmen. Aber der Herr hielt sie verborgen.

27. Nachdem nun der König die Rolle mit den Worten, die Baruch nach dem Diktat Jeremias niedergeschrieben hatte, verbrannt hatte, erging das Wort des Herrn an Jeremia folgendermaßen:

28. Nimm dir noch eine andere Rolle und schreibe darauf alle früheren Worte, die auf der ersten Rolle geschrieben standen, die Jojakim, der König von Juda, verbrannt hat!

29. Und über Jojakim, den König von Juda, sage: So spricht der Herr: Du hast diese Rolle verbrannt, indem du sprachst: ­Warum hast du hineingeschrieben, dass der König von Babel gewiss kommen und dieses Land verwüsten und Menschen und Vieh daraus vertilgen wird?

30. Darum, so spricht der Herr von Jojakim, dem König von Juda: Er soll keinen [Nachkommen] haben, der auf dem Thron Davids sitzt. Sein Leichnam soll hinausgeworfen werden, sodass ihn bei Tag die Hitze und bei Nacht der Frost trifft.

31. Und ich will seine Bosheit und die seiner Nachkommen und seiner Knechte an ihnen heimsuchen; und ich werde über sie, über die Bewohner von Jerusalem und über die Männer von Juda alles Unheil bringen, das ich ihnen angedroht habe, und von dem sie nichts hören wollten!

Jeremia 36