Hiob 30:2-18 Schlachter 2000 (SCH2000)

2. Wozu sollte mir die Arbeit ihrer Hände dienen, da es ihnen an ungebrochener Kraft fehlte?

3. Durch Mangel und Hunger abgezehrt, benagen sie das dürre Land, das längst wüst und verödet war;

4. sie pflücken Salzkraut am Gesträuch, und ihr Brot ist die Ginsterwurzel.

5. Aus der Gemeinschaft werden sie gejagt; man schreit über sie wie über Diebe.

6. Am Abhang der Schluchten müssen sie wohnen, in Erdlöchern und Felsenhöhlen.

7. Im Gebüsch schreien sie, unter dem Unkraut finden sie sich zusammen.

8. Als Kinder von Narren, Kinder von Ehrlosen, sind sie aus dem Land hinausgepeitscht worden.

9. Und jetzt bin ich ihr Spottlied geworden und diene ihnen zum Geschwätz!

10. Sie verabscheuen mich, fliehen vor mir, und vor meinem Angesicht halten sie den Speichel nicht zurück.

11. Denn meine Bogensehne hat Er gelöst und mich gebeugt, darum lassen sie den Zügel vor mir schießen.

12. Zu meiner Rechten erhebt sich die Brut; sie stoßen meine Füße weg und schütten ihre Rampen zum Sturm gegen mich auf.

13. Meinen Pfad haben sie eingerissen, zu meinem Untergang helfen sie, die selbst keinen Helfer haben.

14. Wie durch eine weite Bresche rücken sie heran; unter Getöse wälzen sie sich daher.

15. Jähe Schrecken haben sich gegen mich gewendet; meine Ehre ist wie der Wind verflogen, und meine Rettung ist vorübergezogen wie eine Wolke.

16. Und nun zerfließt meine Seele in mir; die Tage des Elends haben mich ergriffen.

17. Die Nacht durchbohrt mein Gebein, und meine nagenden Schmerzen schlafen nicht;

18. durch ihre große Heftigkeit verändert sich mein Gewand; wie der Kragen meines Hemdes schnürt es mich ein.

Hiob 30