Hiob 15:4-22 Schlachter 2000 (SCH2000)

4. Ja, du machst die Gottesfurcht zunichte und schwächst die Andacht vor Gott!

5. Denn deine Missetat lehrt deinen Mund, und du wählst die Sprache der Listigen.

6. Dein eigener Mund verurteilt dich und nicht ich; und deine Lippen zeugen gegen dich!

7. Bist du als erster der Menschen geboren, und bist du vor den Hügeln hervorge­bracht worden?

8. Hast du Gottes Geheimnis belauscht und alle Weisheit an dich gerissen?

9. Was weißt du, das wir nicht wüssten? Was verstehst du, das uns nicht bekannt wäre?

10. Auch unter uns sind ergraute Häupter, auch Greise, reicher an Tagen als dein Vater!

11. Sind dir Gottes Tröstungen zu gering, und ein Wort, das sanft mit dir verfährt?

12. Was hat dir die Besinnung geraubt, und wie übermütig wirst du,

13. dass du dein Schnauben gegen Gott kehrst und solche Worte aus deinem Mund ausstößt?

14. Was ist der Sterbliche, dass er rein sein sollte, und wie kann der von einer Frau Geborene gerecht sein?

15. Siehe, seinen Heiligen traut Er nicht, die Himmel sind nicht rein in seinen Augen;

16. wie viel weniger der Abscheuliche und Verdorbene, der Mensch, der Unrecht wie Wasser säuft?

17. Ich will’s dir mitteilen, höre mir zu; und was ich gesehen habe, will ich erzählen,

18. was Weise verkündeten und nicht verborgen haben von ihren Vätern her,

19. als ihnen das Land noch allein gehörte und noch kein Fremder in ihrer Mitte umherzog:

20. Der Gottlose quält sich mit Angst sein Leben lang; nur abgezählte Zeit ist dem Gewalttäter bestimmt;

21. Schreckensrufe sind in seinen Ohren, mitten im Frieden überfällt ihn der Verderber.

22. Er soll nicht glauben, dass er aus der Finsternis je wiederkehrt; für das Schwert ist er ausersehen!

Hiob 15