Hiob 29:8-23 Schlachter 1951 (SCH51)

8. Wenn mich die Knaben sahen, so verbargen sie sich, die Greise standen auf und blieben stehen.

9. Die Fürsten hörten auf zu reden und legten die Hand auf den Mund.

10. Die Stimme der Vornehmen stockte, und ihre Zunge klebte am Gaumen.

11. Wessen Ohr mich hörte, der pries mich glücklich, und wessen Auge mich sah, der stimmte mir zu.

12. Denn ich rettete den Elenden, der da schrie, und das Waislein, das keinen Helfer hatte.

13. Der Segen des Verlorenen kam über mich, und ich machte das Herz der Witwe jauchzen.

14. Gerechtigkeit zog ich an, und sie bekleidete mich, mein Talar und Turban war das Recht.

15. Ich war des Blinden Auge und des Lahmen Fuß.

16. Ich war des Armen Vater; und die Streitsache, die ich nicht kannte, untersuchte ich.

17. Ich zerbrach die Stockzähne des Ungerechten und riß ihm den Raub aus den Zähnen.

18. Und so dachte ich, ich würde mit meinem Neste sterben und wie der Phönix viele Tage erleben.

19. Meine Wurzel war an Wassern ausgebreitet, und der Tau übernachtete auf meinem Zweig.

20. Meine Herrlichkeit erneuerte sich bei mir, und mein Bogen verjüngte sich in meiner Hand.

21. Auf mich hörte und wartete man und lauschte stillschweigend auf meinen Rat.

22. Auf meine Rede folgte kein Widerspruch, und meine Worte träufelten auf sie.

23. Sie harrten auf mich, wie das Erdreich auf einen Regen, und sperrten ihren Mund auf, wie nach einem Spätregen.

Hiob 29