6. Füg seinen Worten nichts Eigenes hinzu, / sonst weist er dich zurecht, und du stehst als Lügner da.
7. Um zweierlei bitte ich dich; schenke es mir, / solange ich am Leben bin:
8. Falschheit und Lügenwort halte mir fern! / Armut und Reichtum gib mir bitte nicht! / Lass mich das Brot, das ich brauche, genießen,
9. damit ich nicht satt dich verleugne und sage: "Wer ist denn Jahwe?" / und auch nicht verarmt anfange zu stehlen und mich vergreife am Namen Jahwes.
10. Verleumde den Sklaven nicht bei seinem Herrn, / sonst verflucht er dich und du musst es büßen.
11. Was ist das für eine Generation, die den Vater verflucht, / und der Mutter kein gutes Wort gibt;
12. die rein ist in den eigenen Augen, / doch besudelt mit persönlicher Schuld;
13. die hoch von sich denkt / und verachtungsvoll blickt;
14. deren Zähne Schwerter sind / und deren Gebiss scharfe Messer; / die wegfrisst die Hilflosen im Land / und die Armen unter den Menschen!
15. Der Blutegel hat zwei Töchter: "Gib her, gib her!" / Drei werden niemals satt und vier sagen nie: "Es ist genug" -
16. die Totenwelt und der unfruchtbare Mutterschoß; / die Erde, die nicht genug Wasser bekommt; / und das Feuer, das niemals sagt: "Genug!"
17. Ein Auge, das den Vater verspottet / und es verschmäht, der Mutter zu gehorchen - die Raben am Bach hacken es aus, / und die jungen Geier fressen es auf.
18. Drei Dinge sind mir zu wunderbar, / vier vermag ich nicht zu fassen: