10. dann soll meine Frau für einen anderen kochen, / dann sollen andere schlafen mit ihr.
11. Denn das wäre eine Schandtat, / eine Schuld, die vor die Richter gehört.
12. Das wäre ein Feuer, das bis zum Untergang frisst, / es entwurzelt meinen ganzen Ertrag.
13. Habe ich meinem Sklaven das Recht versagt / und meiner Sklavin, wenn sie gegen mich klagten?
14. Was wollte ich tun, wenn Gott sich erhebt, / was ihm entgegnen, wenn er es untersucht?
15. Hat nicht einer uns beide im Schoß gebildet, / nicht einer im Leib uns gemacht?
16. Habe ich jemals den Armen einen Wunsch versagt, / ließ ich die Augen der Witwe erlöschen?
17. Habe ich meinen Bissen allein gegessen, / dass das Waisenkind nichts davon abbekam?
18. Von Jugend an zog Gott mich wie ein Vater groß, / und von Mutterliebe gelehrt habe ich die Waise geführt.
19. Habe ich jemand umkommen sehen, weil er nichts anhatte; / ließ ich einen Armen ohne Decke gehn?
20. Die Wolle meiner Schafe wärmte ihn, / und er hat mich dafür gesegnet.
21. Habe ich Elternlose bedroht, / weil ich Helfer im Tor hatte:
22. dann soll die Schulter mir vom Nacken fallen / und mein Arm abbrechen vom Gelenk!
23. Die Furcht vor Gottes Strafe schreckte mich ab, / vor seiner Hoheit bestünde ich nicht.
24. Habe ich mein Vertrauen auf Gold gesetzt, / das Feingold meine Zuversicht genannt?
25. Habe ich mich gefreut, dass mein Vermögen riesig war, / dass meine Hand Gewaltiges schaffte?
26. Habe ich gesehen, wie hell die Sonne leuchtet, / wie der Mond so prächtig dahinzieht,
27. und hat mein Herz mich im Stillen verführt, / sie mit Kusshand zu verehren:
28. dann wäre das eine Schuld, die vor die Richter gehört, / dann hätte ich Gott in der Höhe verleugnet.