3. Durch Mangel und Hunger abgezehrt / nagen sie die Steppe ab, / die längst öde und kahl ist.
4. Sie pflücken Salzkraut beim Gesträuch, / Ginsterwurzel ist ihr Brot.
5. Aus der Gemeinschaft werden sie vertrieben, / man schreit über sie wie über den Dieb.
6. Sie hausen in grausigen Schluchten, / in Löchern und Klüften der Erde.
7. Zwischen den Büschen kreischen sie, / und unter Dornen sammeln sie sich.
8. Kinder von namenlosem Gesindel, / die man mit Peitschen aus dem Land trieb.
9. Und jetzt bin ich ihr Spottlied, / bin ihnen zum Gerede geworden.
10. Sie verabscheuen mich, rücken von mir ab / und spucken mir voll ins Gesicht.
11. Gott hat mich schwach und wehrlos gemacht, / so lassen sie ihre Hemmungen fahren.
12. Zur Rechten erhebt sich die Brut; / sie stoßen meine Füße weg / und bahnen einen Weg, mich zu verderben.
13. Sie zerstören meinen Pfad, / sie schüren mein Verderben, / und niemand muss ihnen helfen.
14. Sie kommen wie durch eine Bresche, / wälzen sich unter Trümmern heran.
15. Schrecken hat sich gegen mich gekehrt, / verfolgt wie der Wind meine Würde, / und mein Heil zieht weg wie eine Wolke.
16. Und nun zerfließt die Seele in mir, / Tage des Elends halten mich fest.
17. Die Nacht durchbohrt mein Gebein, / die nagenden Schmerzen hören nicht auf.
18. Durch ihre große Heftigkeit / verändert sich mein Kleid / und schnürt mich ein wie ein Hemd.
19. Er hat mich in den Dreck gestürzt, / wie Staub und Asche bin ich geworden.
20. Ich schreie zu dir, und du antwortest nicht; / ich stehe da, und du starrst mich nur an.
21. Zum Grausamen wandelst du dich, / mit starker Hand verfolgst du mich.