9. Finster seien die Sterne ihrer Dämmerung; / sie hoffe auf Licht, doch das bleibe aus, / sie sehe keinen Schimmer vom Morgenrot!
10. Denn sie hat mir nicht den Mutterschoß versperrt / und das Unglück meinen Augen erspart."
11. "Warum starb ich nicht bei der Geburt, / als ich aus dem Mutterschoß kam?
12. Weshalb kamen mir Knie entgegen, / wozu Brüste, dass ich daran sog?
13. Dann läge ich jetzt schon und ruhte aus, / dann schliefe ich und hätte Ruh
14. mit Königen und Räten des Landes, / die sich verödete Grabmäler bauten;
15. oder mit Fürsten, reich an Gold, / die ihre Häuser mit Silber füllten.
16. Oder als verscharrte Fehlgeburt wäre ich nicht da, / wie ein Kind, das das Licht nie sah.
17. Dort endet das Wüten der Bösen, / dort ruhen die Erschöpften aus.
18. Gefangene sind frei von Sorgen, / hören das Geschrei des Antreibers nicht.
19. Die Kleinen sind dort wie die Großen, / und der Sklave ist frei von seinem Herrn."
20. "Warum gibt er dem Leidenden Licht / und Leben denen, die verbittert sind;
21. die auf den Tod warten, doch der bleibt aus; / die nach ihm scharren mehr als nach Schätzen;
22. die sich freuen würden, wären sie im Grab. / Sie würden jubeln und wären entzückt.
23. Warum gibt er dem Mann Leben, / den Gott ringsum eingezäunt hat / und dessen Weg verborgen ist?