3. Sie treiben den Esel der Waisen weg / und nehmen das Rind der Witwe zum Pfand.
4. Sie stoßen die Bedürftigen vom Weg. / Die Armen des Landes verkriechen sich alle.
5. Wie Wildesel in der Wüste / müssen sie ans Tagewerk gehen / und suchen schon früh nach Nahrung. / Die Steppe gibt ihnen Brot für die Kinder.
6. Auf freiem Feld schneiden sie Futterkorn ab, / suchen Beeren im Weinberg des Bösen.
7. Nackt übernachten sie ohne Gewand / und haben keine Decke im Frost.
8. Vom Regen der Berge sind sie durchnässt, / an den Felsen suchen sie Schutz.
9. Der Witwe reißt man ihren Säugling weg; / die Waise des Armen nimmt man zum Pfand.
10. Nackt müssen sie gehen, ohne Gewand, / und hungernd schleppen sie Garben.
11. In deren Hainen pressen sie das Öl, / treten die Kelter und haben doch Durst.
12. In der Stadt hört man Sterbende ächzen, / Verletzte schreien um Hilfe, / doch Gott nimmt keinen Anstoß daran.