2. "Ja, ihr seid die rechten Leute, / und mit euch stirbt die Weisheit aus!
3. Auch ich habe Verstand wie ihr, / ich stehe euch nicht nach! / Und wer wüsste das nicht?
4. Dem eigenen Freund bin ich zum Spott, / ich, der Gott anruft, dass er mich hört. / Ja, der Gerechte, der Fromme wird zum Spott.
5. 'Dem Unglück Verachtung!', denkt der Sichere, / 'ein Stoß noch denen, deren Fuß schon wankt!'"
6. Um die Zelte der Verwüster steht es gut, / die Gott reizen, leben sicher, / die meinen, sie hätten Gott in der Hand.
7. Aber frag doch das Vieh, das wird es dich lehren, / die Vögel machen es dir bekannt.
8. Rede zur Erde, sie schärft es dir ein, / die Fische im Meer erzählen es dir.
9. Wer wüsste bei alledem nicht, / dass Jahwes Hand es gemacht hat?
10. Von seiner Macht hängt alles Leben ab / und der Geist im Leib jedes Menschen.
11. Soll nicht das Ohr die Worte prüfen, / wie der Gaumen eine Speise schmeckt?
12. Es heißt: 'Bei Greisen ist die Weisheit, / die Einsicht, die durch langes Leben kommt.'
13. Nein, bei ihm ist Weisheit und Macht, / ihm gehören Einsicht und Rat.
14. Was er abreißt, baut niemand wieder auf, / wen er einsperrt, dem öffnet keiner die Tür.
15. Hält er das Wasser zurück, dann trocknet alles aus, / lässt er es los, zerwühlt es das Land.
16. Bei ihm sind Einsicht und Macht, / ihm gehört, wer irrt und wer in die Irre führt.
17. Ratgeber lässt er barfuß gehen, / und Richter macht er zu Narren.
18. Den Gurt von Königen löst er auf / und lässt ihren Lenden nur den Schurz.
19. Priester führt er entblößt hinweg, / und alte Geschlechter bringt er zu Fall.
20. Bewährten nimmt er die Sprache / und Ältesten die Urteilskraft.