1. "Mein Leben ekelt mich an, / ich lasse meiner Klage freien Lauf, / will reden, so bitter wie ich bin.
2. Ich sagte zu Gott: 'Verdamm mich doch nicht! / Lass mich wissen, warum du gegen mich kämpfst!
3. Gefällt es dir, dass du unterdrückst, / das Werk deiner Hände verachtest / und den Rat der Gottlosen erleuchtest?
4. Hast du Augen wie ein Mensch, / siehst du so wie ein Mensch?
5. Sind deine Tage wie beim Menschen begrenzt, / deine Jahre wie die eines Mannes?
6. Du suchst nach meiner Schuld / und forschst nach meiner Sünde,
7. obwohl du weißt, dass ich nicht schuldig bin / und keiner mich aus deiner Hand reißt.
8. Deine Hände haben mich gestaltet und gemacht, / ganz und gar - und nun verschlingst du mich.
9. Bedenke doch: Wie Ton hast du mich gestaltet, / und jetzt führst du mich zum Staub zurück?
10. Hast du mich nicht verschüttet wie Milch, / wie Käse mich gerinnen lassen?