Klagelieder 5:1-13 Modernisiert Text (L45)

1. Gedenke, HERR, wie es uns gehet; schau und siehe an unsere Schmach!

2. Unser Erbe ist den Fremden zuteil worden und unsere Häuser den Ausländern.

3. Wir sind Waisen und haben keinen Vater; unsere Mütter sind wie Witwen.

4. Unser eigen Wasser müssen wir um Geld trinken; unser Holz muß man bezahlt bringen lassen.

5. Man treibt uns über Hals, und wenn wir schon müde sind, läßt man uns doch keine Ruhe.

6. Wir haben uns müssen Ägypten und Assur ergeben, auf daß wir doch Brot satt zu essen haben.

7. Unsere Väter haben gesündiget und sind nicht mehr vorhanden; und wir müssen ihre Missetat entgelten.

8. Knechte herrschen über uns, und ist niemand, der uns von ihrer Hand errette.

9. Wir müssen unser Brot mit Fahr unsers Lebens holen vor dem Schwert in der Wüste.

10. Unsere Haut ist verbrannt wie in einem Ofen vor dem greulichen Hunger.

11. Sie haben die Weiber zu Zion geschwächt und die Jungfrauen in den Städten Judas.

12. Die Fürsten sind von ihnen gehenket, und die Person der Alten hat man nicht geehret.

13. Die Jünglinge haben Mühlsteine müssen tragen und die Knaben über dem Holztragen straucheln.

Klagelieder 5