8. Was aber noch übrig ist von der Tochter Zion, ist wie ein Häuslein im Weinberge, wie eine Nachthütte in den Kürbisgärten, wie eine verheerte Stadt.
9. Wenn uns der HERR Zebaoth nicht ein weniges ließe überbleiben, so wären wir wie Sodom und gleichwie Gomorrha.
10. Höret des HERRN Wort, ihr Fürsten von Sodom; nimm zu Ohren unsers Gottes Gesetz, du Volk von Gomorrha!
11. Was soll mir die Menge eurer Opfer? spricht der HERR. Ich bin satt der Brandopfer von Widdern und des Fetten von den Gemästeten und habe keine Lust zum Blut der Farren, der Lämmer und Böcke.
12. Wenn ihr hereinkommet zu erscheinen vor mir, wer fordert solches von euren Händen, daß ihr auf meinen Vorhof tretet?
13. Bringet nicht mehr Speisopfer so vergeblich! Das Räuchwerk ist mir ein Greuel; der Neumonden und Sabbate, da ihr zusammenkommet und Mühe und Angst habt, deren mag ich nicht.
14. Meine Seele ist feind euren Neumonden und Jahrzeiten; ich bin derselbigen überdrüssig; ich bin's müde zu leiden.
15. Und wenn ihr schon eure Hände ausbreitet, verberge ich doch meine Augen von euch; und ob ihr schon viel betet, höre ich euch doch nicht; denn eure Hände sind voll Bluts.
16. Waschet, reiniget euch, tut euer böses Wesen von meinen Augen, lasset ab vom Bösen!
17. Lernet Gutes tun, trachtet nach Recht, helfet dem Unterdrückten, schaffet dem Waisen Recht und helfet der Witwen Sache!
18. So kommt dann und laßt uns miteinander rechten, spricht der HERR. Wenn teure Sünde gleich blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie gleich ist wie Rosinfarbe, soll sie doch wie Wolle werden.
19. Wollt ihr mir gehorchen, so sollt ihr des Landes Gut genießen.
20. Weigert ihr euch aber und seid ungehorsam, so sollt ihr vom Schwert gefressen werden; denn der Mund des HERRN sagt es.
21. Wie gehet das zu, daß die fromme Stadt zur Hure worden ist? Sie war voll Rechts, Gerechtigkeit wohnete drinnen, nun aber Mörder.
22. Dein Silber ist Schaum worden und dein Getränk mit Wasser vermischt.
23. Deine Fürsten sind Abtrünnige und Diebsgesellen; sie nehmen alle gerne Geschenke und trachten nach Gaben; dem Waisen schaffen sie nicht Recht, und der Witwen Sache kommt nicht vor sie.
24. Darum spricht der HERR HERR Zebaoth, der Mächtige in Israel: O weh! Ich werde mich trösten durch meine Feinde und mich rächen durch meine Feinde;
25. und muß meine Hand wider dich kehren und deinen Schaum aufs lauterste fegen und all dein Zinn wegtun
26. und dir wieder Richter geben, wie zuvor waren, und Ratsherren wie im Anfang. Alsdann wirst du eine Stadt der Gerechtigkeit und eine fromme Stadt heißen.
27. Zion muß durch Recht erlöset werden und ihre Gefangenen durch Gerechtigkeit,