Hiob 31:27-40 Modernisiert Text (L45)

27. Hat sich mein Herz heimlich bereden lassen, daß meine Hand meinen Mund küsse?

28. Welches ist auch eine Missetat für die Richter; denn damit hätte ich verleugnet Gott von oben.

29. Hab ich mich gefreuet, wenn's meinem Feinde übel ging, und habe mich erhoben, daß ihn Unglück betreten hatte?

30. Denn ich ließ meinen Mund nicht sündigen, daß er wünschte einen Fluch seiner Seele.

31. Haben nicht die Männer in meiner Hütte müssen sagen: O wollte Gott, daß wir von seinem Fleisch nicht gesättiget würden!

32. Draußen mußte der Gast nicht bleiben, sondern meine Tür tat ich dem Wanderer auf.

33. Hab ich meine Schalkheit wie ein Mensch gedeckt, daß ich heimlich meine Missetat verbärge?

34. Hab ich mir grauen lassen vor der großen Menge, und hat die Verachtung der Freundschaften mich abgeschreckt? Ich blieb stille und ging nicht zur Tür aus.

35. Wer gibt mir einen Verhörer, daß meine Begierde der Allmächtige erhöre, daß jemand ein Buch schriebe von meiner Sache?

36. So wollt ich's auf meine Achseln nehmen und mir wie eine Krone umbinden.

37. Ich wollte die Zahl meiner Gänge ansagen und wie ein Fürst wollte ich sie darbringen.

38. Wird mein Land wider mich schreien und miteinander seine Furchen weinen;

39. hab ich seine Früchte unbezahlt gegessen und das Leben der Ackerleute sauer gemacht,

40. so wachsen mir Disteln für Weizen und Dornen für Gerste. Die Worte Hiobs haben ein Ende.

Hiob 31