Hiob 22:3-14 Modernisiert Text (L45)

3. Meinest du, daß dem Allmächtigen gefalle, daß du dich so fromm machest? Oder was hilft's ihm, ob du deine Wege gleich ohne Wandel achtest?

4. Meinest du, er wird sich vor dir fürchten, dich zu strafen, und mit dir vor Gericht treten?

5. Ja, deine Bosheit ist zu groß, und deiner Missetat ist kein Ende.

6. Du hast etwa deinem Bruder ein Pfand genommen ohne Ursache, du hast den Nackenden die Kleider ausgezogen;

7. du hast die Müden nicht getränket mit Wasser und hast dem Hungrigen dein Brot versagt;

8. du hast Gewalt im Lande geübet und prächtig drinnen gesessen;

9. die Witwen hast du leer lassen gehen und die Arme der Waisen zerbrochen.

10. Darum bist du mit Stricken umgeben, und Furcht hat dich plötzlich erschrecket.

11. Solltest du denn nicht die Finsternis sehen, und die Wasserflut dich nicht bedecken?

12. Siehe, Gott ist hoch droben im Himmel und siehet die Sterne droben in der Höhe.

13. Und du sprichst: Was weiß Gott? Sollt er, das im Dunkeln ist, richten können?

14. Die Wolken sind seine Vordecke, und siehet nicht, und wandelt im Umgang des Himmels.

Hiob 22