Hiob 14:1-13 Modernisiert Text (L45)

1. Der Mensch, vom Weibe geboren, lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe,

2. gehet auf wie eine Blume und fällt ab, fleucht wie ein Schatten und bleibet nicht.

3. Und du tust deine Augen über solchem auf, daß du mich vor dir in das Gericht ziehest.

4. Wer will einen Reinen finden bei denen, da keiner rein ist?

5. Er hat seine bestimmte Zeit, die Zahl seiner Monden stehet bei dir; du hast ein Ziel gesetzt, das wird er nicht übergehen.

6. Tue dich von ihm, daß er Ruhe habe, bis daß seine Zeit komme, deren er wie ein Taglöhner wartet.

7. Ein Baum hat Hoffnung, wenn er schon abgehauen ist, daß er sich wieder verändere, und seine Schößlinge hören nicht auf.

8. Ob seine Wurzel in der Erde veraltet und sein Stamm in dem Staube erstirbt,

9. grünet er doch wieder vom Geruch des Wassers und wächst daher, als wäre er gepflanzet.

10. Wo ist aber ein Mensch, wenn er tot und umkommen und dahin ist?

11. Wie ein Wasser ausläuft aus dem See und wie ein Strom versieget und vertrocknet,

12. so ist ein Mensch, wenn er sich legt, und wird nicht aufstehen und wird nicht aufwachen, solange der Himmel bleibt, noch von seinem Schlaf erweckt werden.

13. Ach, daß du mich in der Hölle verdecktest und verbärgest, bis dein Zorn sich lege, und setztest mir ein Ziel, daß du an mich denkest!

Hiob 14