4. Die aber umherstunden, sprachen: Schiltst du den Hohenpriester Gottes?
5. Und Paulus sprach: Liebe Brüder, ich wußte es nicht, daß er der Hohepriester ist. Denn es stehet geschrieben: Dem Obersten deines Volks sollst du nicht fluchen.
6. Als aber Paulus wußte, daß ein Teil Sadduzäer war und der andere Teil Pharisäer, rief er im Rat: Ihr Männer, liebe Brüder ich bin ein Pharisäer und eines Pharisäers Sohn; ich werde angeklagt um der Hoffnung und Auferstehung willen der Toten.
7. Da er aber das sagte, ward ein Aufruhr unter den Pharisäern und Sadduzäern, und die Menge zerspaltete sich.
8. Denn die Sadduzäer sagen, es sei keine Auferstehung noch Engel noch Geist; die Pharisäer aber bekennen's beides.
9. Es ward aber ein groß Geschrei. Und die Schriftgelehrten, der Pharisäer Teil, stunden auf, stritten und sprachen: Wir finden nichts Arges an diesem Menschen; hat aber ein Geist oder ein Engel mit ihm geredet, so können wir mit Gott nicht streiten.
10. Da aber der Aufruhr groß ward, besorgte sich der oberste Hauptmann, sie möchten Paulus zerreißen, und hieß das Kriegsvolk hinabgehen und ihn von ihnen reißen und in das Lager führen.
11. Des andern Tages aber in der Nacht stund der HERR bei ihm und sprach: Sei getrost, Paulus; denn wie du von mir zu Jerusalem gezeuget hast, also mußt du auch zu Rom zeugen.
12. Da es aber Tag ward, schlugen sich etliche Juden zusammen und verbanneten sich, weder zu essen noch zu trinken, bis daß sie Paulus getötet hätten.
13. Ihrer aber waren mehr denn vierzig, die solchen Bund machten.
14. Die traten zu den Hohenpriestern und Ältesten und sprachen: Wir haben uns hart verbannet, nichts zu essen, bis wir Paulus getötet haben.
15. So tut nun kund dem Oberhauptmann und dem Rat, daß er ihn morgen zu euch führe, als wolltet ihr ihn besser verhören; wir aber sind bereit, ihn zu töten, ehe denn er vor euch kommt.
16. Da aber des Paulus Schwestersohn den Anschlag hörete, ging er hin und kam in das Lager und verkündigte es Paulus.
17. Paulus aber rief zu sich einen von den Unterhauptleuten und sprach: Diesen Jüngling führe hin zu dem Oberhauptmann; denn er hat ihm etwas zu sagen.
18. Der nahm ihn an und führete ihn zum Oberhauptmann und sprach: Der gebundene Paulus rief mich zu sich und bat mich, diesen Jüngling zu dir zu führen, der dir etwas zu sagen habe.
19. Da nahm ihn der Oberhauptmann bei der Hand und wich an einen besondern Ort und fragte ihn: Was ist's, das du mir zu sagen hast?
20. Er aber sprach: Die Juden sind eins worden, dich zu bitten, daß du morgen Paulus vor den Rat bringen lassest, als wollten sie ihn besser verhören.
21. Du aber traue ihnen nicht; denn es halten auf ihn mehr denn vierzig Männer unter ihnen, die haben sich verbannet, weder zu essen noch zu trinken, bis sie Paulus töten; und sind jetzt bereit und warten auf deine Verheißung.
22. Da ließ der Oberhauptmann den Jüngling von sich und gebot ihm, daß er niemand sagte, daß er ihm solches eröffnet hätte.
23. Und rief zu sich zwei Unterhauptleute und sprach: Rüstet zweihundert Kriegsknechte, daß sie gen Cäsarea ziehen, und siebzig Reiter und zweihundert Schützen auf die dritte Stunde der Nacht.
24. Und die Tiere richtet zu, daß sie Paulus draufsetzen und bringen ihn bewahret zu Felix, dem Landpfleger.