Hiob 9:5-21 Lutherbibel 1912 (L12)

5. Er versetzt Berge, ehe sie es innewerden, die er in seinem Zorn umkehrt.

6. Er bewegt die Erde aus ihrem Ort, daß ihre Pfeiler zittern.

7. Er spricht zur Sonne, so geht sie nicht auf, und versiegelt die Sterne.

8. Er breitet den Himmel aus allein und geht auf den Wogen des Meeres.

9. Er macht den Wagen am Himmel und Orion und die Plejaden und die Sterne gegen Mittag.

10. Er tut große Dinge, die nicht zu erforschen sind, und Wunder, deren keine Zahl ist.

11. Siehe, er geht an mir vorüber, ehe ich's gewahr werde, und wandelt vorbei, ehe ich's merke.

12. Siehe, wenn er hinreißt, wer will ihm wehren? Wer will zu ihm sagen: Was machst du?

13. Er ist Gott; seinen Zorn kann niemand stillen; unter ihn mußten sich beugen die Helfer Rahabs.

14. Wie sollte ich denn ihm antworten und Worte finden gegen ihn?

15. Wenn ich auch recht habe, kann ich ihm dennoch nicht antworten, sondern ich müßte um mein Recht flehen.

16. Wenn ich ihn schon anrufe, und er mir antwortet, so glaube ich doch nicht, daß er meine Stimme höre.

17. Denn er fährt über mich mit Ungestüm und macht mir Wunden viel ohne Ursache.

18. Er läßt meinen Geist sich nicht erquicken, sondern macht mich voll Betrübnis.

19. Will man Macht, so ist er zu mächtig; will man Recht, wer will mein Zeuge sein?

20. Sage ich, daß ich gerecht bin, so verdammt er mich doch; bin ich Unschuldig, so macht er mich doch zu Unrecht.

21. Ich bin unschuldig! ich frage nicht nach meiner Seele, begehre keines Lebens mehr.

Hiob 9