1. Samuel 20:11-30 Lutherbibel 1912 (L12)

11. Jonathan sprach zu David: Komm, laß uns aufs Feld gehen! Und sie gingen beide hinaus aufs Feld.

12. Und Jonathan sprach zu David: HERR, Gott Israels, wenn ich erforsche an meinem Vater morgen und am dritten Tag, daß es wohl steht mit David, und nicht hinsende zu dir und es vor deinen Ohren offenbare,

13. so tue der HERR dem Jonathan dies und jenes. Wenn aber das Böse meinem Vater gefällt wider dich, so will ich's auch vor deinen Ohren offenbaren und dich ziehen lassen, daß du mit Frieden weggehst. Und der HERR sei mit dir, wie er mit meinem Vater gewesen ist.

14. Tue ich's nicht, so tue keine Barmherzigkeit des HERRN an mir, solange ich lebe, auch nicht, so ich sterbe.

15. Und wenn der HERR die Feinde Davids ausrotten wird, einen jeglichen aus dem Lande, so reiße du deine Barmherzigkeit nicht von meinem Hause ewiglich.

16. Also machte Jonathan einen Bund mit dem Hause Davids und sprach: Der HERR fordere es von der Hand der Feinde Davids.

17. Und Jonathan fuhr fort und schwur David, so lieb hatte er ihn; denn er hatte ihn so lieb wie seine Seele.

18. Und Jonathan sprach zu ihm: Morgen ist der Neumond, so wird man nach dir fragen; denn man wird dich vermissen, wo du zu sitzen pflegst.

19. Des dritten Tages aber komm bald hernieder und gehe an einen Ort, da du dich verbergest am Werktage, und setze dich an den Stein Asel.

20. So will ich zu seiner Seite drei Pfeile schießen, als ob ich nach dem Ziel schösse.

21. Und siehe, ich will den Knaben senden: Gehe hin, suche die Pfeile! Werde ich zu dem Knaben sagen: Siehe, die Pfeile liegen hierwärts hinter dir, hole sie! so komm, denn es ist Friede und hat keine Gefahr, so wahr der HERR lebt.

22. Sage ich aber zum Jüngling: Siehe, die Pfeile liegen dortwärts vor dir! so gehe hin, denn der HERR hat dich lassen gehen.

23. Was aber du und ich miteinander geredet haben, da ist der HERR zwischen mir und dir ewiglich.

24. David verbarg sich im Felde. Und da der Neumond kam, setzte sich der König zu Tisch, zu essen.

25. Da sich aber der König gesetzt hatte an seinen Ort, wie er gewohnt war, an der Wand, stand Jonathan auf; Abner aber setzte sich an die Seite Sauls. Und man vermißte David an seinem Ort.

26. Und Saul redete des Tages nichts; denn er gedachte; Es ist ihm etwas widerfahren, daß er nicht rein ist.

27. Des andern Tages nach dem Neumond, da man David vermißte an seinem Ort, sprach Saul zu seinem Sohn Jonathan: Warum ist der Sohn Isai nicht zu Tisch gekommen, weder gestern noch heute?

28. Jonathan antwortete Saul: Er bat mich sehr, daß er gen Bethlehem ginge,

29. und sprach: Laß mich gehen; denn unser Geschlecht hat zu opfern in der Stadt, und mein Bruder hat mir's selbst geboten; habe ich Gnade vor deinen Augen gefunden, so will ich hinweg und meine Brüder sehen. Darum ist er nicht gekommen zu des Königs Tisch.

30. Da ergrimmte der Zorn Sauls wider Jonathan, und er sprach zu ihm: Du ungehorsamer Bösewicht! ich weiß wohl, daß du den Sohn Isais auserkoren hast, dir und deiner Mutter, die dich geboren hat, zur Schande.

1. Samuel 20