12. Mein Leben gleicht einem Schatten am Abend, der bald in der Dunkelheit verschwindet.Ich bin wie Gras, das bald verdorrt.
13. Du aber, Herr, regierst für alle Zeiten;immer wird man von dir erzählen.
14. Du wirst eingreifen und dich über die Stadt Zion erbarmen.Denn die Zeit ist gekommen, sie zu begnadigen —die Stunde ist da!
15. Herr, dein Volk liebt die Mauern dieser Stadtund trauert über ihre Trümmer.
16-17. Aber der Herr wird sie wieder aufbauenund damit zeigen, wie mächtig er ist.Dann werden die Völker ihn fürchtenund die Könige der Erde seine Macht anerkennen.
18. Ja, der Herr wird das Gebet der Hilflosen hören,er wird ihr Flehen nicht verachten.
19. Dies lasse ich für unsere Nachkommen aufschreiben,damit sie es lesen und den Herrn loben:
20. Der Herr blickte von seinem Heiligtum auf uns herab,er schaute vom Himmel auf die Erde.
21. Er hörte das Stöhnen der Gefangenenund rettete sie vor dem sicheren Tod.
22. Darum wird man den Herrn auf dem Berg Zion rühmen;in ganz Jerusalem wird man ihn loben,
23. wenn alle Völker und Königreiche sich versammeln,um ihm zu dienen.
24. Mitten im Leben hat Gott meine Kraft gebrochen,er hat mich vorzeitig alt werden lassen.
25. Darum flehe ich ihn an:Mein Gott, lass mich nicht so früh sterben!Herr, dein Leben hat keinen Anfang und kein Ende.
26. Vor langer Zeit hast du,Herr, alles geschaffen.Die Erde und die Himmel,alles ist das Werk deiner Hände.
27. Sie werden vergehen, du aber bleibst.Wie alte Kleider werden sie zerfallen,wie ein abgetragenes Gewandwechselst du sie und schaffst sie neu.
28. Du aber bleibst ein und derselbe,du wirst immer und ewig leben.
29. Die Nachkommen deines Volkes werden in Sicherheit wohnen,unter deinem Schutz werden sie geborgen sein.