Jesaja 22:3-22 Hoffnung für Alle (HFA)

3. Nein, deine Heerführer haben sich alle aus dem Staub gemacht.Doch einer nach dem anderen wurde vom Feind aufgestöbert und gefangen genommen,auch wenn sie schon weit geflohen waren. Sie wurden gefasst,ehe sie auch nur einen Pfeil abschießen konnten.

4. Ach, lasst mich allein!In meinem großen Schmerz muss ich den Tränen freien Lauf lassen.Redet doch nicht länger auf mich ein,versucht mich nicht mehr zu trösten über den Zusammenbruch meiner geliebten Stadt!

5. Der Herr, der allmächtige Gott,ließ einen Tag voller Schrecken über Jerusalem hereinbrechen:Verwirrung herrscht in der Stadt, Angst und Entsetzen hat alle gepackt.Schon reißen die Feinde die Stadtmauer ein.Die umliegenden Berge hallen wider von verzweifelten Hilfeschreien.

6. Die elamitischen Bogenschützen brausen auf Streitwagen heran,sie hängen ihre vollen Köcher um, bereit zum Schießen;und die Söldner aus Kir packen ihre Schilde aus den Hüllen.

7. Feindliche Streitwagen und Reiter füllen die prächtigen Täler rund um Jerusalem.Schon dringen sie bis zu den Stadttoren vor und errichten dort ihre Stellungen.

8. Judas letzter Zufluchtsort, Jerusalem, liegt schutzlos da.Und ihr? Ihr rennt zum Waffenlager und schaut,ob die Waffen alle griffbereit sind.

12. Der Herr, der allmächtige Gott, hat euch damals aufgefordert, eure Sünden zu bereuen.Er wollte sehen, wie ihr weint und eure Schuld beklagt,wie ihr euch als Zeichen der Trauer den Kopf kahl schertund in Trauergewändern aus Sacktuch herumlauft.

13. Doch stattdessen habt ihr ausgelassen gefeiert.Bei euren Festgelagen wurden Berge von Fleisch verzehrt,ihr habt euch mit Wein voll laufen lassen und gerufen:»Heute wollen wir essen und trinken,denn morgen sind wir tot!«

14. Es klingt mir noch in den Ohren, was der Herr, der allmächtige Gott, dazu gesagt hat: »Diese Sünde wird euch nie vergeben, solange ihr lebt!« Ja, das hat der Herr, der allmächtige Gott, geschworen.

15. Der Herr, der allmächtige Gott, befahl mir:»Geh zu Schebna, dem Palastvorsteher,dem obersten Beamten! Sag ihm:

16. Was hast du eigentlich hier zu suchen? Und für wen hältst du dich,dass du dir hier eine Grabkammer aus dem Felsen meißelst?Ja, hoch oben in der Felswand lässt du dir ein Prachtgrab aushauen,eine letzte Ruhestätte willst du dir schaffen.

17. Doch ich, der Herr, werde dich in hohem Bogen fortschleudern.Mit eisernem Griff werde ich dich packen,

18. wie Wolle zu einem Knäuel zusammenwickelnund dich dann wie einen Ball wegwerfen in ein großes, weites Land.Dort wirst du enden mitsamt deinen Prachtwagen,du Schandfleck des königlichen Hofes.

19. Ja, ich, der Herr, vertreibe dich aus deinem Amtund stoße dich von deinem hohen Posten hinunter!

20. Dann berufe ich meinen Diener Eljakim, den Sohn Hilkijas, zu deinem Nachfolger.

21. Ich ziehe ihm deine Amtstracht an und binde ihm deinen Gürtel um. Alle Vollmachten, die du bisher innehattest, übertrage ich ihm. Er wird wie ein Vater sein für die Einwohner Jerusalems und für das ganze Volk von Juda.

22. Ihm vertraue ich den Schlüssel des Königshauses David an. Was er öffnet, wird kein anderer verschließen, und was er zuschließt, wird niemand öffnen.

Jesaja 22