Jesaja 22:1-17 Hoffnung für Alle (HFA)

1. Das ist Gottes Botschaft für den Ort, an dem er sich immer wieder offenbart hat:Was ist los, ihr Einwohner von Jerusalem?Warum seid ihr alle auf die flachen Dächer eurer Häuser gestiegen?

2. Du lebenslustige Stadt voller Betriebsamkeit und Lärm:Wurden die Leichen, die herumliegen,etwa mit dem Schwert getötet?Sind sie ehrenvoll im Krieg gefallen?

3. Nein, deine Heerführer haben sich alle aus dem Staub gemacht.Doch einer nach dem anderen wurde vom Feind aufgestöbert und gefangen genommen,auch wenn sie schon weit geflohen waren. Sie wurden gefasst,ehe sie auch nur einen Pfeil abschießen konnten.

4. Ach, lasst mich allein!In meinem großen Schmerz muss ich den Tränen freien Lauf lassen.Redet doch nicht länger auf mich ein,versucht mich nicht mehr zu trösten über den Zusammenbruch meiner geliebten Stadt!

5. Der Herr, der allmächtige Gott,ließ einen Tag voller Schrecken über Jerusalem hereinbrechen:Verwirrung herrscht in der Stadt, Angst und Entsetzen hat alle gepackt.Schon reißen die Feinde die Stadtmauer ein.Die umliegenden Berge hallen wider von verzweifelten Hilfeschreien.

6. Die elamitischen Bogenschützen brausen auf Streitwagen heran,sie hängen ihre vollen Köcher um, bereit zum Schießen;und die Söldner aus Kir packen ihre Schilde aus den Hüllen.

7. Feindliche Streitwagen und Reiter füllen die prächtigen Täler rund um Jerusalem.Schon dringen sie bis zu den Stadttoren vor und errichten dort ihre Stellungen.

8. Judas letzter Zufluchtsort, Jerusalem, liegt schutzlos da.Und ihr? Ihr rennt zum Waffenlager und schaut,ob die Waffen alle griffbereit sind.

12. Der Herr, der allmächtige Gott, hat euch damals aufgefordert, eure Sünden zu bereuen.Er wollte sehen, wie ihr weint und eure Schuld beklagt,wie ihr euch als Zeichen der Trauer den Kopf kahl schertund in Trauergewändern aus Sacktuch herumlauft.

13. Doch stattdessen habt ihr ausgelassen gefeiert.Bei euren Festgelagen wurden Berge von Fleisch verzehrt,ihr habt euch mit Wein voll laufen lassen und gerufen:»Heute wollen wir essen und trinken,denn morgen sind wir tot!«

14. Es klingt mir noch in den Ohren, was der Herr, der allmächtige Gott, dazu gesagt hat: »Diese Sünde wird euch nie vergeben, solange ihr lebt!« Ja, das hat der Herr, der allmächtige Gott, geschworen.

15. Der Herr, der allmächtige Gott, befahl mir:»Geh zu Schebna, dem Palastvorsteher,dem obersten Beamten! Sag ihm:

16. Was hast du eigentlich hier zu suchen? Und für wen hältst du dich,dass du dir hier eine Grabkammer aus dem Felsen meißelst?Ja, hoch oben in der Felswand lässt du dir ein Prachtgrab aushauen,eine letzte Ruhestätte willst du dir schaffen.

17. Doch ich, der Herr, werde dich in hohem Bogen fortschleudern.Mit eisernem Griff werde ich dich packen,

Jesaja 22