2. zogen Jismael und seine Männer plötzlich das Schwert, fielen über Gedalja her und stachen ihn nieder. So brachte Jismael den Statthalter um, den der babylonische König über die Provinz Judäa eingesetzt hatte.
3. Er tötete auch alle Judäer, die bei Gedalja in Mizpa waren, und die babylonischen Soldaten, die dort Wache hielten.
4. Am Tag nach der Ermordung Gedaljas, als noch niemand davon wusste,
5. waren achtzig Männer aus Sichem, Silo und Samaria unterwegs nach Jerusalem. Sie wollten Speiseopfer und Weihrauch an die Stelle bringen, wo früher der Tempel gestanden hatte. Als Zeichen ihrer Trauer trugen sie zerrissene Gewänder, sie hatten sich ihre Bärte abrasiert und die Haut eingeritzt.
6. Jismael ging ihnen von Mizpa aus weinend entgegen. Als er auf sie traf, bat er sie: »Kommt und seht, was mit Gedalja geschehen ist!«
7. Doch kaum waren sie in der Stadt, da stachen Jismael und seine Verbündeten die Männer nieder und warfen ihre Leichen in eine Zisterne.
8. Nur zehn von ihnen ließ Jismael am Leben, denn sie baten ihn: »Töte uns nicht! Wir geben dir alle unsere Vorräte an Weizen, Gerste, Öl und Honig, die wir auf den Feldern draußen versteckt haben.«
9. Die Zisterne, in die Jismael die Leichen der Ermordeten werfen ließ, war sehr groß. König Asa von Juda hatte sie seinerzeit anlegen lassen, als er im Krieg gegen König Bascha von Israel die Stadt Mizpa ausbaute. Nachdem Jismael die Leichen hineingeworfen hatte,
10. nahm er die restlichen Einwohner von Mizpa gefangen: die Töchter des Königs und alle anderen, über die Nebusaradan, der Oberbefehlshaber der babylonischen Leibwache, Gedalja als Statthalter eingesetzt hatte. Jismael wollte mit seinen Gefangenen zu den Ammonitern fliehen.
11. Doch Johanan, der Sohn Kareachs, und die anderen Offiziere hörten von Jismaels Verbrechen.
12. Sie riefen ihre Truppen zusammen und jagten ihm nach. Am großen Teich von Gibeon holten sie ihn ein.
13. Als Jismaels Gefangene Johanan und seine Offiziere sahen, waren sie erleichtert.