9. Ich wünsche mir nur eins:dass er mich zermalmt und mir das Lebenslicht ausbläst!
10. Denn einen Trost hätte ich auch dann noch,Grund zum Jubeln trotz schrecklicher Schmerzen:Was der heilige Gott geboten hat, daran habe ich mich immer gehalten!
11. Aber meine Kraft reicht nicht aus, um noch länger zu hoffen!Auf welches gute Ende soll ich geduldig warten?
12. Bin ich denn hart und unverwundbar wie ein Stein?Ist mein Körper kraftvoll, wie aus Erz gegossen?
13. Ich bin völlig hilflosund weiß nicht mehr aus noch ein!
14. Wer so verzweifelt ist wie ich, braucht Freunde,die fest zu ihm halten, selbst wenn er Gott nicht mehr glaubt.
15. Ihr aber enttäuscht mich wie die Flüsse in der Wüste, deren Bett vertrocknet,sobald kein Regen mehr fällt.
16. Im Frühjahr treten sie über die Ufer,trübe vom Schmelzwasser, in dem Eisschollen treiben.
17. Aber wenn es heiß wird,versiegen sie und versickern im Boden.
18. Karawanen müssen vom Weg abweichen, weil sie dort kein Wasser finden.Sie steigen hinauf in die Wüste und gehen elend zugrunde.
19. Die Karawanen von Tema spähen nach den Wasserstellen,die Händler von Saba sind auf sie angewiesen,
20. doch ihre Hoffnung wird bitter enttäuscht:Sie kommen dorthin — das Flussbett ist leer!