14. was wollte ich tun, wenn Gott Gericht hält,was könnte ich ihm erwidern, wenn er mich zur Rechenschaft zieht?
15. Denn er, der mich im Mutterleib gebildet hat, er hat auch meinen Knecht geschaffen.Wir beide verdanken unser Leben ihm!
16. Niemals habe ich die Bitte eines Armen abgeschlagenund keine Witwe weggeschickt, die verzweifelt zu mir kam.
17. Ich habe mein Brot nicht für mich selbst behalten, nein —mit den Waisenkindern habe ich es geteilt.
18. Von meiner Jugend an habe ich sie großgezogen wie ein Vater,für die Witwen habe ich mein Leben lang gesorgt.
19. Habe ich ruhig zugesehen, wie einer vor Kälte umkam?Ließ ich den Armen ohne warme Kleider weitergehen?
20. Nein, die Wolle meiner Lämmer wärmte ihn,er dankte mir von ganzem Herzen.
21. Wenn ich je ein Waisenkind bedrohte, wohl wissend,dass ich vor Gericht die größere Macht besaß,
22. dann soll mir der Arm von der Schulter fallen,abbrechen soll er, gerade am Gelenk!
23. Doch ich habe Gottes Strafgericht immer gefürchtet.Die Furcht vor seiner Hoheit hat mich vom Unrecht fern gehalten.
24. Ich habe nicht auf Gold vertraut;zum reinen Gold habe ich niemals gesagt: ›Du sicherst mir das Leben!‹
25. Ich habe mir auch nichts auf meinen großen Reichtum eingebildet,den ich mit eigener Hand erworben habe.
26-27. Und hätte ich mich heimlich dazu verführen lassen,die strahlende Sonne zu verehrenoder den Mond auf seiner silbernen Bahn —
28. auch das wäre ein Vergehen, das vor die Richter gehört,denn damit hätte ich Gott verleugnet, der hoch über allen Gestirnen thront.
29. Habe ich hämisch gegrinst, wenn meinen Feind das Unglück traf,habe ich über seinen Untergang schadenfroh gelacht?
30. Nein, ich habe mit keinem Wort gesündigt,ich habe ihn nicht verflucht, ihm nicht den Tod gewünscht!
31-32. Kein Gast ist je von meinem Haus hungrig weggegangen,keinen Fremden ließ ich draußen auf der Straße übernachten,nein, meine Tür stand dem Wanderer stets offen —meine Männer können es bezeugen!