2. »Sterblicher Mensch, blick nach Süden, und kündige dem Wald im Süden mein Gericht an!
3. Sag zu ihm: So spricht Gott, der Herr: Hör, was ich dir androhe! Ich werde in dir ein Feuer ausbrechen lassen, das jeden Baum verzehrt, den grünen wie den abgestorbenen. Seine lodernden Flammen werden nicht verlöschen. Das Feuer soll vom Süden bis zum Norden brennen und die Gesichter aller Menschen versengen, die dort leben.
4. Dann wird jeder erkennen, dass ich, der Herr, das Feuer entzündet habe. Nie wird es verlöschen.«
5. Da entgegnete ich: »Ach Herr, mein Gott, muss ich das tun? Hier sagt sowieso schon jeder von mir: ›Er redet nur in unverständlichen Gleichnissen!‹«
6. Der Herr sprach zu mir:
7. »Sterblicher Mensch, blick in Richtung Jerusalem, und kündige dem Tempel dort mein Gericht an! Sag zum Land Israel:
15-16. zum Morden geschärft,seine Klinge blitzt.Das Schwert ist geschliffen,nun packt es die Faust.Seine Klinge ist scharf,nun gebt es dem Henker!Mein Volk hat keinen Grund zur Freude,denn es missachtet jede Warnung und jede Strafe.
17-18. Ich, der Herr, habe die Israeliten geprüft. Jede Warnung schlugen sie in den Wind, darum wird meine Strafe sie nun treffen.Und du, sterblicher Mensch, schrei und brich in lautes Klagen aus!Schlag die Hände an die Brust als Zeichen deiner Trauer!Denn das Schwert wird unter meinem Volk wütenund alle seine Mächtigen treffen.Die Herrscher werden niedergestochen,sie und mein ganzes Volk.
19. Und nun, sterblicher Mensch, schlag voller Zorn die Hände zusammen,und droh dem Volk mein Gericht an:Das Schwert sticht zu mit doppelter Wucht,ja, dreifach schlägt es zu.Diese Waffe bringt den Tod,alle werden von ihr durchbohrt.
20. In den Toren Jerusalems liegen die Gefallenen,Angst und Schrecken breiten sich aus.Unzählige sterben unter meinem Schwert,zum Morden ist es geschärft, seine Klinge blitzt.
21. Stich zu, du Schwert,lass jeden deine Klinge spüren!Stich zu — nach links, nach rechts,so wie die Hand dich gerade führt!
22. Und auch ich, der Herr, werde die Hände zusammenschlagenund meinen Zorn an Israel auslassen.Darauf gebe ich mein Wort.«
23. Der Herr befahl mir:
24. »Sterblicher Mensch, zeichne die beiden Wege, auf denen der König von Babylonien mit seinem Heer in den Krieg ziehen kann! Beide sollen in ein und demselben Land beginnen. Dort, wo sie sich teilen, stell zwei Wegweiser auf, die zu je einer Stadt führen:
25. der eine zur Ammoniterstadt Rabba, der andere nach Jerusalem, der befestigten Stadt in Juda.So zeigst du die Richtung an, die der babylonische König mit seinen Truppen einschlagen kann.
26. Denn er wird dort Halt machen, wo diese beiden Wege beginnen. Um zu wissen, welchen er wählen soll, lässt er das Losorakel entscheiden. Er befragt seine Götter und schaut, welche Form die Leber eines Opfertieres hat. Er schüttelt die Pfeile in seinem Köcher,
27. holt mit der rechten Hand einen heraus und sieht, dass er die Aufschrift ›Jerusalem‹ trägt. Darum zieht er mit seinen Soldaten nach Jerusalem, und dort stimmen sie ein lautes Kriegsgeschrei an. Sie schütten einen Belagerungswall auf, bauen Angriffsrampen rings um die Mauern und rennen gegen die Tore mit Rammböcken an.