6. Melchisedek aber gehörte gar nicht zu Abrahams Volk. Dennoch nahm er den zehnten Teil der Beute an und segnete Abraham, dem Gott seine Zusagen gegeben hatte.
7. Nun steht ohne jede Frage der Segnende über dem, der den Segen empfängt.
8. Die jüdischen Priester, die den zehnten Teil der Ernte erhalten, sind sterbliche Menschen. Mit Melchisedek aber nahm einer den zehnten Teil entgegen, von dem die Heilige Schrift bezeugt, dass er weiterlebt.
9. Indem Abraham dem Melchisedek ein Zehntel der Beute gab, hat dies sozusagen auch Levi getan, obwohl er als Priester doch selbst den zehnten Teil empfängt.
10. Zwar war Levi damals noch gar nicht geboren, aber bei der Begegnung Abrahams mit Melchisedek stand schon fest, dass Levi zu Abrahams Nachkommen zählen würde.
11. Das Priestertum der Leviten — über das im Gesetz klare Bestimmungen vorliegen — konnte uns offensichtlich nicht ans Ziel bringen und mit Gott versöhnen. Sonst hätte Gott doch nicht einen ganz anderen Priester vom Rang Melchisedeks zu uns schicken müssen. Dann hätte auch ein Priester vom Rang Aarons genügt.
12. Setzt Gott nun aber ein anderes Priestertum ein, dann muss auch das Gesetz geändert werden.
13. Immerhin kommt ja Christus, von dem hier die Rede ist, aus einem Stamm unseres Volkes, von dem nie einer als Priester am Altar Gottes gedient hat.
14. Denn wie jeder weiß, gehört unser Herr Jesus Christus zum Stamm Juda, obwohl Mose nie gesagt hat, dass aus diesem Stamm Priester kommen werden.
15. Schickt Gott also einen anderen Priester, einen vom Rang des Melchisedek zu uns, dann wird ganz klar, dass er damit eine besondere Absicht verfolgt.
16. Denn Christus ist nicht aufgrund menschlicher Verordnungen und Gesetze Hoherpriester geworden, sondern weil in ihm unzerstörbares, ewiges Leben ist.