1. Mose 29:11-28 Hoffnung für Alle (HFA)

2-3. Eines Tages erreichte er einen Brunnen mitten in der Steppe. Die Hirten dieser Gegend tränkten daraus ihre Schafe und Ziegen. Schon drei Herden lagerten bei dem Brunnen, aber der große Stein auf dem Brunnenloch war noch nicht weggeschoben worden. Es war üblich, dass man so lange wartete, bis alle Hirten mit ihrem Vieh da waren; dann erst wälzten die Hirten gemeinsam den Stein vom Loch, tränkten das Vieh und verschlossen die Brunnenöffnung wieder mit dem Stein.

11. Dann küsste er Rahel und weinte laut vor Freude.

12. »Ich bin mit deinem Vater verwandt«, erklärte er ihr, »deine Tante Rebekka ist meine Mutter!« Als sie das hörte, lief sie zu ihrem Vater und erzählte es ihm.

13. Da eilte Laban Jakob entgegen. Er umarmte und küsste ihn und nahm ihn mit in sein Haus. Dort erzählte Jakob seinem Onkel, weshalb er von zu Hause weggegangen war und was er unterwegs erlebt hatte.

14. »Es ist wahr — du bist mein Blutsverwandter!«, sagte Laban.Jakob blieb bei seinem Onkel und half mit bei der Arbeit. Nach einem Monat

15. sagte Laban zu ihm: »Du bist mein Verwandter, aber deshalb sollst du nicht umsonst für mich arbeiten! Sag mir, welchen Lohn willst du haben?«

16. Laban hatte zwei Töchter; die ältere hieß Lea und ihre jüngere Schwester Rahel.

17. Lea hatte glanzlose Augen, Rahel aber war eine sehr schöne Frau.

18. Jakob liebte sie. Darum antwortete er: »Ich will sieben Jahre für dich arbeiten, wenn du mir Rahel gibst!«

19. »Einverstanden«, sagte Laban, »ich gebe sie lieber dir als einem fremden Mann. Bleib solange bei mir!«

20. Die sieben Jahre vergingen für Jakob wie im Flug. Dass er so lange für Rahel arbeiten musste, störte ihn nicht, weil er sie sehr liebte.

21. Danach ging er zu Laban: »Die Zeit ist um! Gib mir Rahel, für die ich gearbeitet habe!«

22. Laban lud alle Leute des Ortes zu einer großen Hochzeitsfeier ein.

23. Am Abend, als es dunkel war, brachte er aber nicht Rahel, sondern Lea zu Jakob, und er schlief mit ihr.

24. Laban gab ihr seine Magd Silpa zur Dienerin.

25. Am nächsten Morgen entdeckte Jakob entsetzt, dass Lea neben ihm lag. Sofort stellte er Laban zur Rede: »Was hast du mir da angetan? Warum hast du mich betrogen? Ich habe doch für dich gearbeitet, um Rahel zu bekommen!«

26. »Es ist bei uns nicht Sitte, die jüngere Tochter vor der älteren zu verheiraten«, entgegnete Laban.

27. »Verbring mit Lea die Hochzeitswoche, dann bekommst du Rahel noch dazu — allerdings musst du weitere sieben Jahre für mich arbeiten!«

28. Jakob willigte ein. Eine Woche später bekam er auch Rahel zur Frau.

1. Mose 29