1. Könige 3:5-21 Hoffnung für Alle (HFA)

5. Über Nacht blieb er in Gibeon. Da erschien ihm der Herr im Traum. »Erbitte von mir, was du willst!«, sagte Gott zu ihm.

6. Salomo antwortete: »Schon meinem Vater David hast du sehr viel Gutes getan, weil er dir nie etwas vorheuchelte, sondern dir treu diente und dir immer gehorchte. Sogar über seinen Tod hinaus hast du ihm deine Güte erwiesen, denn du hast einem seiner Söhne den Thron gegeben.

7. Herr, mein Gott, du selbst hast mich zum Nachfolger meines Vaters David gemacht. Ich aber bin noch jung und unerfahren. Ich weiß nicht, wie ich diese große Aufgabe bewältigen soll.

8. Hier stehe ich mitten in einem Volk, das du, Herr, als dein Volk angenommen hast. Es ist so groß, dass man es weder zählen noch schätzen kann.

9. Darum bitte ich dich: Gib mir ein Herz, das auf dich hört, damit ich gerechte Urteile fällen und zwischen Recht und Unrecht unterscheiden kann. Denn wie könnte ich sonst ein so riesiges Volk richtig führen?«

10. Es gefiel dem Herrn, dass Salomo gerade eine solche Bitte ausgesprochen hatte.

11. Darum antwortete Gott: »Ich freue mich, dass du dir nicht ein langes Leben gewünscht hast, auch nicht Reichtum oder den Tod deiner Feinde. Du hast mich um Weisheit gebeten, weil du ein guter Richter sein willst.

12. Du sollst bekommen, was du dir wünschst! Ich will dich so weise und einsichtsvoll machen, wie es vor dir noch niemand war und auch nach dir niemand mehr sein wird.

13. Aber ich will dir auch das geben, worum du nicht gebeten hast: Reichtum und Macht. Solange du lebst, soll kein König so groß sein wie du.

14. Wenn du so lebst, wie es mir gefällt, wenn du mir gehorchst und meine Gebote befolgst wie dein Vater David, dann werde ich dir auch ein langes Leben schenken.«

15. Da erwachte Salomo und merkte, dass er geträumt hatte. Am nächsten Morgen ging er nach Jerusalem zurück. Dort trat er vor die Bundeslade des Herrn und brachte Brand- und Dankopfer dar. Danach lud er seinen ganzen Hofstaat zu einem Festessen ein.

16. Eines Tages kamen zwei Prostituierte zum König.

17. »Mein Herr«, begann die eine, »wir beide wohnen zusammen im selben Haus. Vor einiger Zeit habe ich in diesem Haus ein Kind bekommen.

18. Nur zwei Tage nach mir bekam auch diese Frau ein Kind. In dieser Zeit waren wir ganz allein im Haus, niemand war bei uns.

19. Eines Nachts legte sie sich versehentlich im Schlaf auf ihren Jungen und erdrückte ihn.

20. Als sie es merkte, stand sie mitten in der Nacht auf und nahm mir meinen Sohn aus den Armen, während ich fest schlief. Mir legte sie den toten Jungen in die Arme und nahm mein Kind zu sich.

21. Als ich morgens aufwachte und meinen Sohn stillen wollte, merkte ich, dass er tot war. Sobald es hell wurde, sah ich ihn mir genauer an. Und was entdeckte ich? Es war gar nicht der Junge, den ich geboren hatte!«

1. Könige 3