6. Deshalb umgibt sie der Hochmut wie ein Halsgeschmeide, Gewalttat umhüllt sie wie ein Gewand.
7. Es tritt aus dem Fett hervor ihr Auge; sie wallen über in den Einbildungen des Herzens.
8. Sie höhnen und reden in Bosheit von Bedrückung; von oben herab reden sie.
9. Sie setzen in den Himmel ihren Mund, und ihre Zunge wandelt auf der Erde.
10. Deshalb wendet sich hierher sein Volk, und Wasser in Fülle wird von ihnen geschlürft.
11. Und sie sprechen: Wie wüßte es Gott, und wie sollte Wissen sein bei dem Höchsten?
12. Siehe, diese sind Gesetzlose, und, immerdar sorglos, erwerben sie sich Vermögen.
13. Fürwahr, vergebens habe ich mein Herz gereinigt, und in Unschuld gewaschen meine Hände.
14. Da ich ja geplagt ward den ganzen Tag, und alle Morgen meine Züchtigung da war.
15. Wenn ich gesagt hätte: Ich will ebenso reden, siehe, so wäre ich treulos gewesen dem Geschlecht deiner Söhne.
16. Da dachte ich nach, um dieses zu begreifen: eine mühevolle Arbeit war es in meinen Augen;
17. bis ich hineinging in die Heiligtümer Gottes und jener Ende gewahrte.
18. Fürwahr, auf schlüpfrige Örter setzest du sie, stürzest sie hin zu Trümmern.
19. Wie sind sie so plötzlich verwüstet, haben ein Ende genommen, sind umgekommen durch Schrecknisse!
20. Wie einen Traum nach dem Erwachen wirst du, Herr, beim Aufwachen ihr Bild verachten.
21. Als mein Herz sich erbitterte und es mich in meinen Nieren stach,
22. Da war ich dumm und wußte nichts; ein Tier war ich bei dir.
23. Doch ich bin stets bei dir: du hast mich erfaßt bei meiner rechten Hand;