Dyr Michen 7:1-7 De Bibl auf Bairisch (BAI)

1. Wee mir! Vürkemmen tue i myr wie ayn Land, wo abgärnt ist, wie ayn Wingert, daa wo s de lösstn Börl dyrvon habnd. Nix meer ist non daa zo n Össn; dyrweil haet i so gern non ayn Öttlych Vorfeign ghaat.

2. De Frummen seind in n Land entschwunddn; kainn Rödlichnen finddst daader +niemer. Allss lauert grad auf Bluet; ainer jagt grad non dönn Andern.

3. Däß daa öbbs nit richtig sein kan, dös kennend die schoon niemer: Dyr Fürst schafft an, und dyr Richter verdraet iem z Lieb s Recht, und es sollt sein Schadn nit sein. Und de Groossn seind de Allerörgern.

4. Daa ist dyr Bräfer non wie ayn Distl und dyr Rödlichste wie de Dernstaudnen. Aber enker Weitzigung kimmt schoon; mein, +daa werdtß bloed schaun!

5. Trautß yn kainn Freund nit; verlaasstß enk nit auf enkern Häberer! Halt lieber s Mäul bei ainer, aau wenn s dein antrauts Weib ist!

6. Dyr Sun verachtt seinn Vatern, de Tochter mämpst gögn d Mueter, und d Schnur zwidert d Schwiger an. Dös gantze Haus ist aufaynand wie Hund und Katz.

7. I aber vertrau eiserer auf n Trechtein und wart auf n Herrgot, meinn Heiland. Mein Got gaat mi erhoern.

Dyr Michen 7