19. Daa gwaiß dyr Däniheel, dönn was s Waldhauser gnennend, ayn Zeitl glei +gar nit, was yr tuen sollt, yso gängstt yr si. Dyr Künig aber grödt iem zue: "Ietz denk dyr nix; i reiß dyr önn Kopf schoon nit ab, wennst myr n auslögst!" Dyr Waldhauser gaab iem an: "Wenn der Traaum non grad auf deine Feindd zuetraeff, däß i n gögn deine Widersacher bschainen kännt!
20. Du haast aynn Baaum gseghn, der wo allweil groesser und mächtiger wurd. Er gaglangt schoon hinst eyn n Himml aufhin und war auf dyr gantzn Erdn gan n Seghn.
21. Beerige Blätln hiet yr und so vil Obst dran, däß s für allsand gaglangt. Unter iem zognd si de wildn Vicher zrugg, und in seiner Kroon gwonend d Vögl.
22. Der Baaum bist du, Künig. Grooßmächtig bist wordn und allweil mänischer, und ietz raichst z haissn hinst eyn n Himml und dein Herrschaft hinst eyn s End der Erdn.
23. Dann haast also gseghn, wie ayn Wächter, also ayn Engl, von n Himml abherstig und angschafft, dönn Baaum umzmachen und z vernichtn. Dyr Stok aber solleb drinnbleibn und in n Gras mit Krampen aus Eisn und Brontz angmacht werdn. Antaut solleb yr werdn; und wie de wildn Vicher solleb yr ayn Gras frössn, hinst däß sibn Sötzn umhin seind.
24. O Künig, dös haisst, däß dyr Allerhoehste dös über di beschlossn haat:
25. Du werst bei de Menschn verstoessn und muesst bei de wildn Vicher löbn. Daa dyrnörst di von n Gras wie d Rindvicher und werst bei dyr Nacht von n Tau gnötzt. Yso geend sibn Sötzn umhin, hinst däßst gneusst, däß dyr Hoehste aau d Macht über alle Reicher auf dyr Welt haat und d Macht drüber gibt, wem yr will.
26. Dös, däß dyr Stok drinnbleibn sollt, bedeutt, däßst du wider an d Macht kimmst, so wiest dyrkannst, däß dyr +Himml d Macht haat.
27. Drum, Grooßmächtigkeit, laaß dyr sagn: Hoer auf mit deine Sünddn und Übltaatn und tue, was recht ist, und bi gan de Nootignen barmhertzig. Wer waiß s, dann kimmst öbby non aus!"
28. Aber es +kaam aft schoon dös allss über n Künig Nebykädnezer.
29. Wie yr nömlich auf s Jaar auf n Dach von seinn Pflast z Bäbl äussgieng,
30. gaklopft yr syr selbn auf d Schultter: "Dös ist also dös beerige Bäbl, wo i durch mein Entzmacht als Haauptstat baut haan, zo meinn Ruem und Rued!"
31. Kaaum hiet yr dös gsprochen, klang ayn Stimm aus n Himml: "Du, Künig Nebykädnezer, laaß dyr sagn, däß dyr d Herrschaft entzogn werd.
32. Du werst aus dyr menschlichnen Gsöllschaft ausgstoessn und muesst bei de wildn Vicher löbn und di von n Gras nörn wie d Rindvicher. Yso gaand sibn Zeitn über di überhingeen, hinst däßst gneusst, däß dyr Hoehste über d Herrschaft bei de Menschn befinddt und dö gibt, wem yr will."
33. Ostig kaam s aau yso mit n Nebykädnezer: mir kunnt n ünter de Leut niemer habn, und er gmueß si pfeilgrad von n Gras dyrnörn wie ayn Ox. Bei dyr Nacht gnötzt n dyr Tau, hinst däß seine Haar so lang wurdnd wie Adlerfödern und seine Fingernögl wie Voglkrälln. -
34. Wie de gnennte Zeit umhin war, gschaug i, dyr Nebykädnezer, fleehetlich gan n Himml auf und gakrieg sofort meinn Verstand zrugg. Daa pris i önn Hoehstn und glob und gverherrlich dönn, der wo +eebig löbt. Sein Herrschaft haat kain End nit; nän sein Reich überdauert alle Kunner.
35. Gögn iem seind de gantzn Erddling +mitaynand nix; und er macht mit de Himmlsmächt und de Menschn auf dyr Erdn, was yr will. Niemdd kännt iem öbbs wörn older iem zuer Röd stölln.
36. Dyrselbn gakeert also mein Verstand zrugg; und i kaam aau wider auf mein Künigswürdn, mein Eer und Grooßmächtigkeit. Meine Raatgöbn und Höfling gsuechend mi auf, mit meiner Herrschaft wurd s wider wie früehers, und i wurd sogar +non mächtiger.
37. I, dyr Nebykädnezer, lob, preis und rüem önn Künig von n Himml. Was yr aau tuet, ist waarhaftig und rechtförtig. Wer iem z trutzig werd, yn dönn +zaigt yr s schoon gscheid.