Psalm 102:6-25 Albrecht NT und Psalmen (GANTP)

6. Vor lautem Jammern / Klebt mein Gebein mir am Fleisch.

7. Ich gleiche dem Pelikan in der Wüste, / Ich bin wie ein Käuzlein in Trümmerstätten.

8. Nachts bin ich schlaflos wie ein Vogel, / Der einsam sitzt auf dem Dach.

9. Allzeit schmähen mich meine Feinde; / Die wider mich rasen, schwören bei mir.

10. Denn Asche hab ich als Brot gegessen / Und mein Getränk mit Tränen gemischt.

11. Dein Grimm und Zorn hat das bewirkt: / Du hast mich vom Boden gehoben, dann niedergeschleudert.

12. Meine Tage sind wie ein langer Schatten, / Und ich selbst verdorre wie Gras.

13. Du aber, Jahwe, wirst ewig thronen, / Dein Gedächtnis währt in allen Geschlechtern.

14. Du wirst dich erheben, dich Zions erbarmen. / Denn Zeit ist's, ihm Gnade zu schenken: die Stunde ist da.

15. Denn deine Knechte lieben seine Steine, / Und sein Schutt erfüllt sie mit Jammer.

16. Dann werden die Heiden Jahwes Namen fürchten / Und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit,

17. Wenn Jahwe Zion hat neugebaut, / In seinem Glanze erschienen ist.

18. Er hat ja der Heimatlosen Gebet erhört / Und nicht verachtet ihr Flehen.

19. Dies soll verzeichnet werden für spätre Geschlechter. / Ein Volk, das erst noch ins Dasein tritt, / Soll Jah lobpreisen.

20. Denn er hat herabgeschaut von seiner heiligen Höhe, / Jahwe hat vom Himmel zur Erde geblickt,

21. Um der Gefangnen Seufzen zu hören, / Die dem Tode Verfallnen freizumachen,

22. Damit man in Zion von Jahwes Namen erzähle, / Von seinem Ruhm in Jerusalem,

23. Wenn die Völker alle zusammenkommen / Und die Königreiche, um Jahwe zu dienen.

24. Auf dem Wege hat er meine Kraft gebrochen, / Er hat meine Tage verkürzt.

25. Nun ruf ich: "Mein Gott, raffe mich nicht weg / In der Hälfte meiner Tage!" / Deine Jahre währen ja / Bis in die fernsten Geschlechter.

Psalm 102